Mut: Zivilcourage.

Stephanie Wagner - Führungskräfte Coach
July 25, 2018

Mut hat viele Facetten, Mut kann leise oder laut sein, kann ein Vorangehen oder auch ein Weitermachen bewirken. Zu Mut gehört auch Zivilcourage; die war schon immer wichtig, aber angesichts mancher Entwicklungen in letzter Zeit brauchen wir gerade die umso mehr. Und ich finde es wichtig, auch als Unternehmerin Haltung zu zeigen.Zur Zivilcourage gehört eine Überzeugung, gehören Werte, ein starker Glaube und Standhaftigkeit. Ich war am Wochenende so unglaublich stolz auf alle, die in München auf die Straße gegangen sind:

Ausgehetzt!

Ein besonderes Beispiel für Zivilcourage, Mut und Standhaftigkeit begegnete mir gestern im Internet und beschäftigt mich immer noch. Eine schwedische Studentin setzt alles daran, in einem Flugzeug von Göteborg nach Kabul die Abschiebung eines Afghanen zu verhindern: Sie weigert sich, ihren Platz einzunehmen, bevor der Pilot entscheidet, besagten Mann wieder von Bord gehen zu lassen. Und das Recht, diese Entscheidung zu treffen, hat er.Um sich vor restriktiven Maßnahmen, Übergriffen etc. zu schützen, startet sie ein Facebook-Live-Video, das seit gestern über zwei Millionen Mal angesehen wurde. Sie filmt ausschließlich sich selbst, ihre Auseinandersetzungen mit dem Kabinenpersonal, die verbale und physische Attacke eines Passagiers, der ihr das Handy aus der Hand schlägt. 20 Minuten lang bleibt sie tapfer in diesem Gang stehen, man sieht die ganze Zeit nur ihr Gesicht:

Sehr jung und sehr mutig.

Zwischendurch kommen ihr kurz die Tränen, aber sie bewahrt Haltung und Fassung und bleibt in den verbalen Auseinandersetzungen mit dem Kabinenpersonal ruhig und sachlich. Ihr Argument: In Kabul droht ihm der Tod, und ich lasse es nicht zu, dass er dort getötet wird. Der Pilot hat das Recht, die Entscheidung zu treffen, dass er ihn nicht mitnimmt. Don't touch me, don't touch my phone.Sie ist ganz allein, aber fest entschlossen, sie wankt und weicht nicht. Irgendwann kommt die Information, dass der Pilot zustimmt, den Mann nicht mitzunehmen. Sie besteht darauf, ihm beim Verlassen der Maschine zuzusehen, dann geht auch sie von Bord und stellt sich den Securities.Das ist eine Extremsituation, und ich bin voller Hochachtung für diese junge Frau. Die Abschiebepolitik insbesondere in Bezug auf Afghanistan finde ich absolut unmenschlich, aber mir geht es heute vor allem um: Zivilcourage, Hingucken, Aufstehen, Verantwortung übernehmen, Standhaftigkeit, Mund aufmachen, Menschlichkeit und Humanität verteidigen. Das wünsche ich mir, und das haben wir alle in der Hand, jeder Einzelne von uns.Ob ein Obdachloser in einem Café rüde behandelt, eine Frau in der U-Bahn bedrängt oder ein Mensch anderer Nationalität angefeindet wird, ob eine Horde Idioten "Absaufen" brüllt oder Politiker glauben, sich über unsere Grundwerte hinwegsetzen zu dürfen und Menschenschicksale mit Geburtstagssprüchen zu verhöhnen:Wir können unsere Gesellschaft nur ändern, wenn wir eine Vorstellung davon haben, wie sie aussehen soll. Und in meiner Vorstellung ist Liebe ist stärker als Hass:

Daran glaube ich ganz fest.

PS: Link zum Facebook-Video . Der Twitter-Hashtag ist #Elin .Für meine #10minBlog-Artikel stelle ich mir den Timer auf 10 Minuten und schreibe sie in eins durch: Ohne Konzeption und ohne große Recherche. Warum ich das so mache, kannst du im Artikel von Tag 1 „Neu: Gedankensprudel!“ nachlesen. Unter dem Hashtag #10minblog findest du auf Twitter alle Artikel dieses Formats, bei dem inzwischen auch andere Blogger mitmachen.Mittlerweile habe ich mir allerdings angewöhnt, nach dem In-eins-Durchschreiben drei, vier Sätze als als Überschrift zu formatieren: Ich schreibe meine Texte zwar nie nach SEO-Kriterien, aber über Überschriften freut sich Google. Und das ist die einfachste SEO-Maßnahme. ;-)Das gestrige Thema „Der Glaube an mich selbst“ hat mir meine Kundin und Freundin Susanne Schreeck geschenkt. Wenn du auch ein Thema hast, zu dem du etwas von mir wissen möchtest: Immer gern!

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